Willkommen in meinem Übersetzungs-Blog
Ich freue mich, dass Sie sich meinen Übersetzungs-Blog ansehen. Zukünftig möchte ich Ihnen hier Tipps geben, wie Sie Ihre Übersetzungen optimieren können. Ferner werde ich über spannende Eigenheiten der englischen Sprache oder auch über häufig vorkommende Übersetzungsstolperfallen berichten. Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen beim Durchstöbern dieser Seiten und natürlich wünsche ich Ihnen viel Spass beim Übersetzen und Schreiben von englischen Texten.
Ihre Claudia Preißinger
Übersetzung von technischen Texten
Ich kann fließend Englisch und Deutsch in Wort und Schrift – also kann ich auch alles übersetzen! Wirklich? Reichen ausgezeichnete Sprachkenntnisse für eine gute Übersetzung aus, oder steckt da etwa mehr dahinter? Gibt es Unterschiede bei der Übersetzung von literarischen Texten, Werbetexten, technischen Texten im Allgemeinen und Patentübersetzungen im Besonderen?
Darf ich die Antwort vorwegnehmen? Aber natürlich gibt es Unterschiede! Diese sind sogar gravierend. Heute wollen wir auf die Übersetzung von technischen Texten eingehen, Tipps zu den anderen Textarten gebe ich später in diesem Blog.
Bei technischen Texten handelt es sich meist um spezielle Fachgebiete mit einem eigenen Fachwortschatz und komplexen Zusammenhängen. Die deutschen Fachleute tendieren dazu, lange, verschachtelte Sätze zu verwenden, bei denen dem Leser ein hohes Maß an Konzentration abverlangt wird. Englische Fachtexte hingegen sind meist verständlicher formuliert. Ein guter englischer technischer Text sollte klar und leicht verständlich sein.
Tipps für die Übersetzung von technischen Texten ins Englische:
- Die Sprache sollte einfach und leicht verständlich sein (einfache grammatikalische Strukturen, kurze, einfache Sätze)
- Nur ein Gedanke pro Satz. Der englische Leser bevorzugt kurze Sätze. Trauen Sie sich, Sätze zu teilen!
- Finden bei unklaren oder zu stark gekürzten Sätzen heraus, was der Autor meint und umschreiben Sie die Anweisung im Englischen.
- Verwenden Sie weniger Substantive (die bei deutschen Autoren sehr beliebt sind!) und formulieren Sie die Sätze im englischen so um, dass Sie Verben verwenden, so werden die Sätze leichter lesbar und verständlicher.
- Anweisungen werden im Deutschen oft passiv ausgedrückt. Sprechen Sie den Leser im Englischen direkt an, dem Leser darf gesagt werden, was er tun soll.
- Komplexe Gedanken lassen sich im englischen sehr schön durch das Gerund (die –ing-Form) ausdrücken.
- Der Satzbau im Englischen lautet in der Regel: Subjekt- Verb – Objekt. der Satz beginnt mit dem „Satzgegenstand“, dann folgt das Verb und das Objekt steht am Schluss. Dieser Satzbau verleiht dem englischen Satz Klarheit.
- Vermeiden Sie die komplexen deutschen Formulierungen! Verwenden Sie lieber mehrere Wörter und teilen Sie die Sätze.
- Auch Kommas können den Lesefluss und die Verständlichkeit verbessern. Hier gilt die Faustregel: Setzen Sie Kommas an den Stellen, wo ein guter Sprecher instinktiv eine Pause machen würde.
- Obwohl der Stil von technischen Texten nicht so geschliffen sein muss wie bei literarischen Texten oder Werbetexten, sollten die Texte dennoch schön lesbar sein. Kurze, abgehackte Sätze dürfen zum Beispiel verbunden werden, um den Lesefluss und die Verständlichkeit zu verbessern.